Erfahre in unserem Blogbeitrag, wie du die Kitekontrolle meisterst – das Fundament für eine sichere und erfolgreiche Kitesurfsession. Lerne die Grundlagen, das Windfenster zu verstehen und Übungen für eine bessere Kontrolle.
Kurz vorweg: Dieser Beitrag ersetzt keinen Kitekurs, bietet aber wertvolle Tipps zur Vorbereitung und Auffrischung.
So lernst du die Kitekontrolle für Anfänger
In diesem Artikel widmen wir uns dem Thema Kitekontrolle. Falls du noch mehr Inhalte dazu suchst, schau dir auch unser YouTube-Video zu diesem Thema an. Eine gute Kitekontrolle ist das Fundament für eine sichere Kitesurfsession. Ohne diese Fähigkeiten wirst du weder sicher noch effektiv aufs Wasser kommen. Wichtig vorweg: Dieser Blogbeitrag ersetzt keinen professionellen Kitekurs. Wir empfehlen dringend, die Grundlagen immer unter professioneller Anleitung zu erlernen. Unsere Inhalte dienen dazu, dein Wissen aufzufrischen oder dich optimal auf einen Kurs vorzubereiten.
Die richtige Umgebung für die Flugschulung
Im Folgenden demonstrieren wir euch die Kitekontrolle an Land – das MUSS aber die absolute Ausnahme sein. Die Flugschulung sollte NIEMALS am Strand durchgeführt werden! Der Grund ist simpel: Bei Lenkfehlern kann dich der Kite mehrere Meter mitziehen. In hüfttiefem Wasser landest du im schlimmsten Fall sanft – an Land riskierst du hingegen ernsthafte Verletzungen. Ideale Orte für die ersten Schritte sind Lagunen oder seichte Gewässer. Beliebte Destinationen sind beispielsweise Sizilien, Ägypten, Norddeutschland (z. B. Rügen) oder andere Spots mit sicheren Bedingungen für Anfänger.
Das Windfenster verstehen
Das Windfenster ist das Kernelement der Kitekontrolle. Stell dir das Windfenster als eine Viertelkugel mit dir im Zentrum vor, begrenzt durch die Länge deiner Leinen. Es unterteilt sich in drei Zonen:
Der Windfensterrand (grün): Hier entwickelt der Kite am wenigsten Zug – ideal für Anfänger.
Die Softzone (orange): In diesem Bereich hat der Kite mehr Druck, den du spürst, wenn du den Kite steuerst.
Die Powerzone (rot): Direkt vor dir liegt die Powerzone, wo der Kite den meisten Druck entwickelt. Anfänger sollten diese Zone unbedingt meiden!
So sieht das Windfenster beim Kitesurfen aus
Das Windfenster verändert sich ununterbrochen mit der Windrichtung und Windstärke. Bei wenig Wind wird es kleiner, bei starkem Wind größer. Daher ist es wichtig, ein gutes Gefühl für den Kite zu entwickeln, um immer zu spüren, was der Kite von dir möchte. Kitekontrolle kann man nicht errechnen – man muss sie fühlen lernen. Bevor es konkret an die Übungen geht, musst du den Kite natürlich korrekt aufbauen und starten. Falls du dazu Hilfestellung benötigst, schau dir unbedingt die folgenden Beiträge an:
Kite auf 12 Uhr halten: Beginne, indem du den Kite direkt über dir (auf 12 Uhr) fliegst und ihn dort hältst. Leg die Hände leicht auf die Bar und spüre den Druckpunkt. Das ist der Punkt, an dem du die ersten Barhaltekräfte wahrnehmen kannst und an dem der Kite anfängt, auf Steuerbefehle zu reagieren. Ziel ist es, den Kite dort stabil zu halten und auf Windveränderungen zu reagieren. Wie oben beschrieben, verändert sich das Windfenster permanent, ebenso die Position des Druckpunkts.
Positionen im Windfenster ansteuern: Übe, den Kite auf 45° links oder rechts zu fliegen und dort zu halten. Achte darauf, die Bewegungen feinfühlig auszuführen und nicht mit Kraft an der Bar herumzuziehen. Der Kite will von selbst in Richtung Boden absinken. Du musst ihn davon abhalten, indem du immer gerade genug an der oberen Steuerleine ziehst, dass der Kite stabil bleibt. Auch hier muss der Kite permanent auf dem Druckpunkt geflogen werden. Umso tiefer der Kite Richtung Boden wandert, desto weiter wandert der Druckpunkt auf der Bar zu dir.
Vermeide die Powerzone: Führe den Kite stets am Windfensterrand entlang auf die andere Windfensterhälfte, um unkontrollierbare Zugkräfte zu vermeiden. Wenn der Kite durch die Powerzone fliegt, kann er dich abrupt mitreißen – eine Situation, die du zu Beginn vermeiden möchtest.
Woran merkst du, ob du den Kite auf dem Druckpunkt fliegst?
Wenn du die Bar zu stark anziehst (powerst), fällt der Kite über die Abströmkante nach hinten ins Windfenster hinein (Backstall). Powerst du die Bar hingegen zu wenig, möchte der Kite dich überfliegen (Frontstall).
Das richtige Gefühl entwickeln
Kitekontrolle erfordert mehr Feingefühl als Kraft. Der Kite reagiert direkt auf deine Bewegungen und die Umwelteinflüsse. Deine Hände sollten immer flexibel und feinfühlig in Bewegung bleiben, um den Kite im Gleichgewicht zu halten. Mit der Zeit entwickelst du ganz automatisch ein Gespür dafür und kannst den Kite bald schon mit geschlossenen Augen fliegen.
Sicherheit geht vor
Vergiss nicht: Die Übungen im Video und in diesem Beitrag sind nur für die Vorbereitung oder Auffrischung eines professionellen Kitekurses gedacht. Lerne die Grundlagen immer unter professioneller Anleitung und führe die Flugschulung niemals an Land durch. Sicherheit hat oberste Priorität!